Grußwort
Jahreshauptversammlung
Am 24.11.2023 fand in einem fast bis auf den letzten Platz gefülltem Sportheim die jährliche Generalversammlung des Sportvereins Kaisheim statt. Ein Thema aus der Gemeindepolitik entfachte dabei eine emotionale Diskussion.
Vorstand Ralf Giegerich führte durch das Programm und begrüßte die anwesenden Mitglieder, Ehrenmitglieder und den 2. Bürgermeister Makus Harsch. Im Rückblick auf das Jahr 2023 ging Vorstand und Projektleiter Wilhelm Schäftner, auf die erfolgreiche Renovierung des Erdgeschosses im Sportheim ein, ehe Giegerich auf vergangene Feierlichkeiten und Veranstaltungen zurückblickte. Im Mittelpunkt des fast abgelaufenen Jahres standen das 75jährigen Bestehens des Vereins. Neben dem traditionellen Sportwochenende mit der Großveranstaltung in Form eines Elfmeterturniers am Samstag wurden dieses am Ehrenabend gefeiert. Dabei ehrte die Vorstandschaft zahlreiche verdiente Mitglieder für jahrelange Mitgliedschaft. Zudem ernannte das Vereinsgremium mit Brigitte Wilhalm, Lothar Nunold und Roland Palm drei besonders engagierte Vereinsangehörige zu Ehrenmitgliedern. Weiter Ereignisse im Jahresverlauf war die Teilnahmen an den Kaisheimer Weihnachtsmärkten, dem Ferienprogramm der Marktgemeinde, das etablierte Dartturnier sowie ein in der Kooperation mit dem TC Kaisheim ausgetragene Tennisturnier.
Interessantes brachten auch die Berichte aus den Sparten. Die Badmintonabteilung belegt momentan den 2. Tabellenplatz und spielt damit um die Meisterschaft. Durchwachsener läuft es in der Tischtennissparte, die allerdings insgesamt 4 Mannschaften stellen. Während die erste im Erwachsenbereich im oberen Bereich der Tabelle zu finden ist, findet sich die zweite im Mittelfeld. Die im Aufbau befindlichen Jugendteams schlagen sich wacker. Eine Überraschung brachte die Leiterin der Gymnastikabteilung Brigitte Wilhalm mit: Frau Xenia Diehl wird nach einer Einarbeitungsphase die Nachfolge von Frau Wilhalm gegen Ende des nächsten Jahres antreten. Frau Wilhalm konnte noch mehr Positives berichten. Nadine Walbert und Kathi leiten seit nun sehr routiniert und erfolgreich eine Eltern-Kind-Turngruppe. Die andere wird in bewährter bravouröser Weise von Beate Stroszeck geführt. Für beide Kurse gibt es lange Wartezeiten. Auch im Erwachsenenbereich werden alle Kurse gut angenommen.
Jugendleiter Sascha Walbert gab einen Überblick über den Jugendfußballspielbetrieb innerhalb der Spielgemeinschaft mit dem FSV Buchdorf. Dabei sind alle Jugendmannschaften von der G- bis zur A-Jugend im Spielbetrieb und spielen eine mehr oder weniger gute Rolle in ihrer Liga, die B-Jugend hat sogar Meisterschaftsambitionen. Bei der ersten und zweiten Fußballmannschaft ist erfreulich, dass mit 18 Spieler im Schnitt die Trainingsbeteiligung gut ist, zumal der SV Kaisheim im Bereich Fußball immer noch ohne Spielgemeinschaft auskommt. Beide Mannschaften belegen in ihrer Liga momentan Mittelfeldplätze.
Kassierer Tobias Huber konnte für das Geschäftsjahr 2022 zwar nur ein negatives Gesamtergebnis ausweisen, allerdings wurde dieses bedingt durch die Sanierungsmaßnahmen im Sportheim und den dafür im abgelaufenen Geschäftsjahr noch ausstehenden Förderungen durch den Bayerischen Landessportverband und der Gemeinde. Beides hinzugerechnet zeigt sich wieder ein überaus positives Gesamtergebnis.
Turnusgemäß standen auch Neuwahlen an. Unter der souveränen Leitung von Wahlvorstand Markus Harsch wurde die Vorstandschaft mit den Vorständen Wilhelm Schäftner, Werner Baumgärtner, Benjamin Nesseltahler und Ralf Giegerich sowie Schriftführerin Veronika Stark und Kassierer Tobias Huber im Amt bestätigt. Der bereits seit langem stellvertretende Jugendleiter Sascha Walbert wurde offiziell gewählt. Im Ausschuss werden mit Josef Novak, Thomas Jessberger, Kalle…, Roland Palm zwei Beisitzer weniger als bisher tätig sein. Der Verein bedankt sich herzlich bei den bisherigen Ausschussmitgliedern Karin Reiter und Timo Fackler für die getane Arbeit.
Danach wandte sich der 2. Bürgermeister Markus Harsch an die Anwesenden, bedankte sich für die getane ehrenamtliche Arbeit im Verein und informierte über den Status Quo bei der von Vorstand Giegerich bereits angesprochenen und angedachten Schulsportplatzsanierung. In der folgenden Aussprache und in intensiven Gesprächen nach der Versammlung dominierten Unzufriedenheit, Wut und Enttäuschung, dass das Projekt in der über mehrere Jahre geplanten Form im Gemeinderat von Räten aus den Ortsteilen und von einem aus dem Kernort abgelehnt wurde.
Zahlreiche Wortmeldungen betonten die von den Kaisheimer Schulen angemahnten Renovierungsnotwendigkeit. Emotional wurde mehrfach die Priorität des Projektes für die Kaisheimer Kinder, Jugend, aller Sportinteressierten und vor allem der Schulen, die auf der bestehenden Anlage keinen lehrplankonformen Unterricht mehr anbieten können, herausgestellt. Zudem fehlen sowohl der Mittags- als auch der Ganztagesbetreuung und vielen Kindern und Jugendliche die Möglichkeit ihre Freizeit auf der Anlage. Angezweifelt wurde auch die Möglichkeit eine günstigere Sanierungsmöglichkeit, die Bürgermeister Harsch ins Spiel brachte, schließlich Falle damit eine zugesicherte Bundesförderung von fast 500000€ weg. Vorstand Ralf Giegerich verwies nochmals darauf, dass die Vorstandschaften des SV Kaisheim und des TC Kaisheim die Meinung von über 700 Mitgliedern repräsentieren, deren einhellige Meinung wohl ist, dass eine Sanierung der maroden und vor sich hin rottenden Anlage alternativlos sei. Giegerich dankte dem 2. Bürgermeister Markus Harsch dafür, dass er zur Mitgliederversammlung erschienen sei und auch Rede und Antwort zum Thema stand. Dieser wiederum bedankte sich für den fairen Umgang miteinander trotz des heiklen Themas.
Im weiteren Verlauf des Abends wurde eine Satzungsänderung auf den Weg gebracht. Demnach soll es in Zukunft ausreichen, die jährliche Generalversammlung im Mitteilungsblatt der Gemeinde und auf der Hompage anzukündigen. Damit könnten Kosten für die obligatorische Anzeige in der Donauwörther Zeitung gespart werden.
Im Anschluss bedankte sich Giegerich bei allen Betreuern, Übungsleitern, Ausschussmitgliedern, dem Platzpflegeteam, dem Sportheimteam um Karin Reiter und Sabine Müller, dem Homepagebeauftragten Christoph Reichert, der Gemeinde Kaisheim für die fruchtbare Zusammenarbeit und allen Helfern die sich im Zuge der Baumaßnahmen und der Veranstaltungen aktiv miteingebracht hatten. Abschließend gab Vorstand Giegerich einen Ausblick auf das Restjahr 2023 und das Jahr 2023.
Nach den vielen positiven Nachrichten bei einer stärkenden Brotzeit und einer emotionalen Diskussion beschloss Ralf Giegerich den offiziellen Teil der Veranstaltung. Das aufregendste Thema des Abends blieb auch am geselligen Teil am Stammtisch präsent.
Bild und Bericht von Ralf Giegeric
Leserbrief zur Schulsportanlage
Jahrelange Planungen vom Tisch gewischt
Wir finden es erschreckend, wie hier über die Bedürfnisse der Kinder, Jugendlicher und
Schulen hinweggegangen wird. Unter dem Vorwand den Bürgerwillen zu repräsentieren,
dominieren persönliche Animositäten und Interessen insbesondere der auswärtigen
Gemeinderäte. Da sind Projekte wie teurere Radwege, gerne auch mal bis Leitheim und
fragwürdige Vorhaben in den Ortsteilen wichtiger, als eine Schulsportanlagensanierung für
unsere Kinder, die von Kaisheims Schulen dringend angemahnt wurde und zu einer Stärkung
des Schulstandortes beigetragen hätte.
Allein über 700 Mitglieder des TC Kaisheim und des SV Kaisheim sind der Meinung der
Grünen und der PWG-Fraktion im Gemeinderat Kaisheim, die ein starkes Zeichen setzte und
einstimmig für die abgespeckte Version der Schulplatzsanierung stimmte. Im Gegensatz zur
CSU, die trotz persönlicher Intervention von MDL Wolfgang Fackler fast vollständig dagegen
war. Ganz zu schweigen von der Freien Bürgerstimme, deren polemischen und unsachlichen
Äußerungen destruktiv an der Sache vorbeisteuern. Dafür ist die Partei, deren eigenartigen
Meinungen auch auf einer niveauvollen Facebookseite nachzulesen sind, ja im Ort nicht
unbekannt. Markant auch im Zusammenhang zum diskutierten Projekt ist, dass sich in deren
Reihen der einzige Gemeinderat findet, der aus dem Kernort gegen das Projekt gevotet hat.
Bemerkenswert für uns ist auch die Rolle des 2. und nun stellvertretenden Bürgermeisters
Markus Harsch. Er, der sich vor Fördergebern u.a. aus Berlin noch positiv offen gegenüber
der Sanierung zeigte, hat es nun geschafft, das von Bürgermeister Martin Scharr protegierte
Projekt und die damit verbunden jahrelangen Planungen in der Arbeitsgruppe mit den
Vereinen in wenigen Wochen vom Tisch zu wischen.
Was darüber hinaus bleibt ist eine weiter vor sich hin rottende Schulsportanlage, die für
lehrplankonformen Unterricht nicht mehr zu gebrauchen und sogar aus Sicherheitsaspekten
heraus in weiten Teilen gesperrt werden muss.
Der Großteil der geschenkten maximalen Förderungen von 1,53 Millionen sind dauerhaft
dahin. 560.000€ hätte man ausgegeben, 714.000€ aber nicht. Derweil nimmt man die Kosten
für die jahrelange Arbeit des Architekten und die Absperrung von Teilen der Anlage,
möglicherweise sogar einen partiellen Rückbau der Anlage und im Worst Case den
ökologisch unsinnigen Transport von Schulkindern zu benachbarten Sportanlagen in Kauf.
Die schwäbische Hausfrau rechnet besser.
Schade auch um jahrelanges ehrenamtliches Engagement nicht nur in der Planungsphase des
Projektes. Sportler, Kinder und Jugendliche, die ihre Freizeit gerne sportiv verbringen,
werden sich einen anderen Ort als die Sportanlage Kaisheim suchen müssen. Dafür sagen wir
allen Gegnern der Schulsportanlagensanierung ein herzliches Danke.
Ralf Giegerich, Vorstand SV Kaisheim